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Das Glück des Vaterseins genießen

Ach, wie schön ist es doch glückliche, lachende Kinder zu erleben, die an Dingen Spaß haben, die man selbst früher als Kind gern gemacht hat. Sie vor Spaß krietschen zu hören, wenn sie Wasserrutschen herunterrutschen, sie wild im Pool plantschen zu sehen oder die Begeisterung zu erleben, wenn sie andere Autos beim Auto-Scooter rammen.

Da überkommt mich so ein warmes, wohliges Gefühl im ganzen Körper, so dass man einfach gar nicht anders kann, als sich wirklich glücklich zu fühlen.

Es fühlt sich toll an, Papa zu sein, einfach Dinge zu tun, um meinem Kind Freude zu bereiten, es zum Lachen zu bringen und in seine freudesstrahlenden Augen zu blicken.
Es war eine wirklich tolle Entscheidung mal einen Urlaub mit unserem jüngeren allein zu machen, uns nach der jahrelangen Pendelei wieder näher zu kommen, so dass ich nach dem Monat in Thailand nun auch die Freuden des Vaterseins in vollen Zügen zu genießen kann.

Obwohl es nach der Germania-Pleite nicht so aussah, dass wir doch noch in den Urlaub fliegen, haben wir dann zumindest zu zweit doch noch einen halbwegs akzeptablen Flug ins gleiche Hotel (Serenity Fun City) in Ägypten bekommen – ich bereue keinen Augenblick, dass wir das gemacht haben.

Jeden Tag laufe ich mit strahlendem Lächeln durch die Gegend – einfach weil sowohl unser jüngster, als auch ich die Zeit gemeinsam genießen.

Ich wünschte, die Zeit hier wäre noch etwas länger, denn auch wenn hier vieles nicht perfekt ist – was eben auch gut ist – fühlt es sich doch echt toll an.

Komischerweise musste ich zurück an vorletztes Jahr in Lanzarote denken, wo wirklich ziemlich viel schief gelaufen war, wir wurden umgebucht in das Nachbarhotel, wo das Zimmer komplett abgewohnt, eine 70’er Jahre Klappcouch für unsere beiden Jungs das Bett sein sollte, das Laminat im Zimmer komplett kaputt war und neben dem schlechten Zimmer auch das Essen ziemlich Mist war. Als wir dann auch noch komplett verarscht wurden d.h. uns täglich ein besseres Zimmer oder der Hotelwechsel zwar in Aussicht gestellt wurde, dann am nächsten Tag niemand was davon gewusst hat, haben wir dann das Hotel verlassen und haben uns dann in eine Villa einquartiert, die dann bei weitem besser war, als das abgeranzte Hotel. Ich selbst fand zumindest das Essen gar nicht so schlecht, aber durch die Blockadehaltung von S., der Essensverweigerung von unserem Großen und der dauerhaften Negativ-Sicht von den beiden, hat mich das so unter Druck gesetzt, dass es auch für unseren jüngsten und mich zum Albtraum wurde.
Sicher gibt es auch hier in dem Hotel ein paar Mängel, ein paar lose heraushängende Kabel, teilweise nicht abgewischte Fingerabdrücke bei der Reinigung, ca die Hälfte des Haupt-Pools war eine Baustelle und die Animation hätte auch abwechslungsreicher sein können, aber trotz oder vielleicht sogar wegen dieser kleinen Mängel ist das Hotel umso liebenswerter.

Vor allem das schier unendliche Angebot an Dinge für die Kinder – Wasserrutschen, 2h kostenlose Rummel-Nutzung für die Kinder, toller Sandstrand, Schnorchel-Riff, Game-Room, 6D-Kino, Billards, u.v.m. haben keine wirkliche Langeweile aufkommen lassen. Echt ein Traum.

Während der Mahlzeiten habe ich auch mal etwas Zeit verbracht, die Leute zu beobachten. Da gab es verschiedene Leute, die trotz Urlaub total gestresst waren, z.B. ein französisches Pärchen mit 2 Kindern, dem dritten bereits unterwegs, bei dem die Mutter sichtlich mit allem überfordert war, trotz Hilfe vom Vater und der mitgereisten (Schwieger-)Mutter. Oder Familien, bei denen die Kleinstkinder am Tisch allein gelassen werden und die Kinder sich dann solange mit Messer und Gabel duellieren, bis z.B. ein Kind mit der Gabel in den Kopf  gestochen wird.

Bei einer Situation musste ich jedoch zwangsläufig wieder an die eigene Kindheit / Jugend denken. Eine vierköpfige Familie, mit einem jugendlichen Sohn, so ca. 15 Jahre alt und einer ca. 9-jährigen Tochter hatten einen Tisch schräg gegenüber. Der Vater kam an den Tisch, der Sohn war noch unterwegs etwas zum Frühstück zu holen. Der Sohn kommt mit einem Omlett an, auf einmal fängt der Vater an, den Sohn so dermaßen herunterzumachen, weil er wohl – das Omlett schien also für den Vater gewesen zu sein – ein paar Dinge vergessen hatte – Toast,…
Die Familie waren Deutsche, so konnte ich alles verstehen. So fing der Vater an, dem Sohn vorzuwerfen, dass er ja nix auf die Reihe bekommen würde, er zu nichts wert ist, er trotz seiner angeblich klaren Anweisung nur das eine mitgebracht hätte und ja jeder andere das viel besser hinbekäme. Am liebsten wäre ich zum Tisch gegangen und hätte den Vater mit den gleichen Worten beworfen, wie er seinen Sohn, z.B. warum er zu faul oder zu blöd ist, sein Essen selbst zu holen, usw.

Nach der Standpredigt des Vaters habe ich dann den Jungen noch eine Weile beobachtet und viele Dinge wiedererkannt, die auch ich durchgemacht habe. Nervöses Zucken der Beine, Blick nach unten gesenkt, um am liebsten im Boden zu versinken und alles in sich reinzufressen. Ich habe mich dem Augenblick so geschämt (Ost-)Deutscher zu sein, zumal die Familie dem Dialekt her wohl auch aus Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Brandenburg zu kommen schienen.

Der Junge tat mir echt total leid – so heruntergemacht zu werden und gesagt zu bekommen, nichts wert zu sein, hat niemand verdient. Wirklich grausam, wie manche Eltern mit ihren Kindern umgehen.

Auf Facebook habe ich dann aufgrund meines Abos von MasterYourMind einen Vorschlag bekommen, den ich gleich weiter geteilt habe,  in dem der Wert jedes Menschen noch einmal bekräftigt wird. Wie schön, dass es solche Mental-Coaches gibt, die einen durch kurze Videos wieder Kraft und Mut geben.

Schön, dass ich meine eigene Phase der Minderwertigkeit überwunden und mich lieben gelernt habe, nihct nur als Softwareentwickler und Vater, sondern auch als Mensch an sich. Dass ich etwas wert bin, egal was die anderen sagen. Das tut gut.
So aufgeschlossen kommt man spannenderweise auch den anderen Menschen näher. Ich habe mich hier ein wenig mit einem der Tour-Promoter angefreundet, eine echt tolle Sache. Nun sitze ich an diesem Traum von Strand, höre den Wellen beim Rauschen und dem Junior beim Schlafen zu :-).

Ach könnte dieser Moment doch nie enden.

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