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ช้อปปิ้งในกรุงเทพฯ – Cĥxp pîng nı krungtheph‡ – Einkaufen in Bangkok

Hallo zusammen, heute war ich mal auf großer Shopping-Tour, auch wenn ich gar nicht soviel eingekauft habe, um nicht zu sagen, dass ich noch nicht mal alles geholt habe, was ich eigentlich noch gebrauchen könnte. Trotzdem war das ein Super-Erlebnis, auch wenn ich mir von dem ganzen Laufen ein paar Blasen eingefangen habe. Aber das macht nichts, das Erlebnis war es wert.

Heute morgen nach einem ausgieben Frühstück gegen kurz nach 7 habe ich meine Sachen gepackt und habe mich zwischen 8 und halb 9 zu Fuß auf den Weg ins MBK Einkaufszentrum gemacht. Laut Maps sind das nur knapp 1 1/2 Stunde von meinem Hotel zu Fuß zu gehen, spannenderweise hätte ich mit dem Bus eine ähnliche Zeit gebraucht. Da das Einkaufzentrum erst um 10 Uhr aufgemacht hat, war zu Laufen optimal, hätte ich mir ein Taxi genommen, wäre ich viel zu früh da gewesen. Also bin ich losmarschiert, diesmal in die andere Richtung als gestern. Ich nahm beim Laufen förmlich die Energie der ganzen Stadt auf.

Der Verkehr hier ist echt abenteuerlich – gegenüber Deutschland muss man hier echt aufpassen als Fußgänger – ein vermeintlicher Zebrastreifen an einer größeren Kreuzung ist eben kein Zebrastreifen, an dem alle Autos anhalten. Es ist lediglich eine Zone, wo Fußgänger vielleicht etwas sicherer über die Straße gehen können, als woanders. Es gibt viele Kreuzungen, da gibt es zwar Ampeln für Autos aber eben nicht für Fußgänger. Da ist zwar ein “Zebrastreifen” aber niemand hält sich dran. Da muss man höllisch aufpassen, nicht überfahren zu werden.
Und wenn es Fußgängerampeln gibt und diese sind grün, heißt das ebenfalls nicht unbedingt, dass man gefahrlos gehen kann, die Moped- und Motorradfahrer fahren nämlich bei jeder Farbe der Ampel – Hauptsache sie werden nicht umgefahren. Und Links-Abbieger (durch den Links-Verkehr ist das wie bei uns Rechts-Abbieger) achten auch nicht unbedingt auf die Fußgänger.

Ich finde Bangkok eigentlich nur bedingt schön – es ist laut, an einigen Ecken sehr dreckig, viele Abgase / Smog, es herrscht überall ein wildes Treiben und ein Chaos, das man darin echt die Nerven verlieren könnte. Aber trotzdem funktioniert alles – der Verkehr und das Zusammenleben. Trotz des ganzen Chaos, des Lärms und der Abgase hat Bangkok etwas, was mich extrem fasziniert. Soviele Menschen mit relativ wenig Platz und trotzdem sind alle freundlich zueinander, lebt man miteinander statt nebeneinander. Das ist eine Situation, die mich echt begeistert, wenn mir so bestimmte Dinge in der westlichen Welt anschaue, wenn sich Nachbarn bis aufs Blut verfeinden, nur wegen eines Baums, etwas Krach oder einer falsch gezogenen Grundstückslinie…

Was mich auch extrem fasziniert, sind die Schulen in Bangkok. Diese sind wahre Oasen mit riesigen Grundstücken, weit angelegten Parks und modernen, schönen Gebäuden. Hier scheint man wirklich viel Wert auf eine angenehme, unbeschwerte Schul- und Universitätsbildung zu legen, bei der man Spaß und Freude hat. Echt schön.

OK, ich schweife ab – eigentlich wollte ich ja von meiner Shopping-Tour erzählen. Auf alle Fälle bin ich dann in Richtung Einkaufzentrum gelaufen und habe ein ganz anderes Bangkok erlebt, als gestern. In die Richtung der Shopping-Zentren sind jede Menge Hochhäuser und Wolkenkratzer. Nichts von den relativ runtergekommenen 3-4 schössigen Gebäuden, die ich gestern in die andere Richtung erlebt habe. Hier mal ein paar Fotos, von meinem Weg:

Da ich morgens los bin konnte ich auch die etwas von der Arbeitswelt aufschnappen, das geschäftige Treiben der Leute, die in ihre Büros gehen. Dazwischen aber wieder jede Menge Stände, die Obst, Gemüse, Suppe, gebratenes Fleisch oder süßes Gebäck verkaufen, sogar eine Sängerin, saß dort und sang mit ihrem Mikrofon irgendein Lied, ein junger Künstler klimperte etwas weiter entfernt auf seinem Keyboard herum. Irgendwie verrückt, aber trotzdem ein Erlebnis.

Kurz nach den ganzen Hochhäusern ging es dann rechts ab und plötzlich war man in einer Gasse, die in etwa so aussah, wie gestern morgen. Wieder abgebogen und schon sah die Gegend wieder komplett anders aus. Echt merkwürdig.

Vorbei an einer Universität, dessen Gelände wie ein großer Stadtpark aussah, an einer großen Baustelle, sah ich dann schon das Einkaufszentrum – das MBK – wohl eines der größten Einkaufszentren in Bangkok. Ca. 10 Minuten vor um 10 erreichte ich dann den Eingang, musste noch ein paar Minuten warten, bis es aufmachte.

Hier mal das Einkaufszentrum von außen:

Als es dann los ging, hab ich mir erst mal ein “Directory” also ein Verzeichnis des Einkaufszentrums geholt.  7 Stockwerke – der Wahnsinn. Irgendwie hat jedes Stockwerk ein Haupt-Thema, z.B. der 4te Stock alles was mit Handys, Tablets und Co zu tun hat, der 5. alles mit Kameras. Da ich mir einen Foto-Apparat kaufen wollte – die Handy-Kamera liefert leider nicht allzu gute Bilder, die meines Thailand-Handys: Xiaomi Redmi Note 4 noch viel gräußlichere Bilder und meine Sony Kamera von zu Hause leider nicht mehr in mein Rucksack passte, wollte ich mir eine kleine Knipse mit etwas Zoom für ein paar bessere Schnappschüsse holen. Also bin ich erst mal in die 5. Etage gefahren – um festzustellen, dass die meisten Geschäfte dort erst 10:30 Uhr oder 11:00 Uhr aufmachen. Toll. In den Auslagen der Geschäfte waren dann eigentlich auch nur die übelst teuren Kameras zu sehen, alle so ab 9.900 Baht, was so ca. 300 Euro entspricht. Das war mir dafür echt zu teuer. Also immer weiter gesucht, in einem Shop habe ich am Preisschild mal eine für 4500 Baht gesehen, genau dieses Geschäft hatte aber aus irgendwelchen Gründen auch immer (stand nur in Thai dran, aber ich konnte 10:30 – 14:00 lesen) zu. Toll. Die anderen Läden abgeklappert, alles nur teure System- oder Spiegelreflex-Kameras. Mist.

Relativ enttäuscht bin ich dann eine Etage tiefer gefahren und dachte plötzlich, ich bin nicht mehr in dieser Mall, sondern auf dem Wochenmarkt. Ein Handy-Stand am nächsten, bestimmt um die hundert, einer am anderen fast die ganze Etage voll. Der Wahnsinn und das in einem “normalen” Kaufhaus. Das hat mich echt umgehauen, war echt total interessant. Dann eine Etage tiefer – hunderte von Ständen mit T-Shirts, Seidensachen, Basecaps, Schnitzerereien, wieder ein Stand an dem anderen. Teilweise Winterkleidung, z.B. Winterhandschuhe. Wo bitte in Thailand ist es so kalt, dass man Winterhandschuhe braucht oder Thermo-Hosen? Echt witzig. Wieder hat mich das total fasziniert, so viele Stände aneinander. Laufend wurde man natürlich angesprochen, vor allem von Herren aus den Shops, in denen man Anzüge und Hemden kaufen kann. Dort gab es übrigens überall das Angebot, 2 Sakkos, 2 Hemden, 2 Hosen und 2 Krawatten für insgesamt 299$ zu kaufen. Maßgeschneidert. Da bin ich mit 5000 Baht für meine Hemden am Montag doch nicht ganz so gut weggekommen, aber egal, ich muss mich einfach von dem Zwang lösen, alles so günstig wie möglich zu bekommen, sondern es einfach auch mal hinnehmen.

Das Durchstreifen durch diese Stände hat mir echt Spaß gemacht, irgendwie hat sich ein Grinsen auf mein Gesicht gelegt, weil diese positive Energie, die in diesem Wuseln herrschte, einfach in mich eingedrungen ist und mich geflasht hat.

Da ich irgendwann nicht mehr konnte und sich im Kamera-Stockwerk auch kein Laden finden ließ, bei dem ich eine günstige Kamera kaufen konnte, bin ich dann weitergezogen. Vorher habe ich mir noch eine Handy-Hülle für mein Thailand-Handy gekauft – das war eine echt lustige Anekdote. Wie bei vielen Ständen wurde mir kurz Hallo gesagt, ob ich denn irgendetwas suche. Bei den meisten Ständen gehe ich einfach weiter, winke ab und zeige kein Interesse.

Bei diesem einen Stand im 4. Stockwerk reagierte ich dann doch, und meinte, dass ich eine Hülle für ein Xiaomi Redmi Note 4 brauchen könnte. Der Händler fragte kurz, ob die Hülle so oder so aussehen solle, ich habe mich dann mit etwas Überredungskünsten des Händlers für die eine entschieden. Kurz den Preis ausgehandelt – und plötzlich meinte er:  “Moment ich hole mal schnell noch die Hüllen”. Also ist er losgerannt, wahrscheinlich in einen anderen Laden, hat sich mehrere (5 oder 6) in verschiedenen Farben gekauft (vermutlich zu einem günstigeren Preis als den Preis, den ich bezahlt) und hat mich dann eine von denen aussuchen lassen. Dann hat er mein Handy in die Hülle getan und fertig. Ich fand das urst komisch, aber auch echt schön, zeigt es doch, wie einfallsreich und klug doch diese Händler sind.

Nach dem MBK wollte ich dann zum Central World Shopping-Zentrum. Da das im gleichen Viertel, nur knapp 350 m entfernt liegt, bin ich da zu Fuß hin. Und prompt wurde ich wieder von jemandem angesprochen. Wo ich denn hinwolle, woher ich komme – die übliche Masche. Als ich sagte, dass ich ins Central World möchte, meinte er gleich, dass es doch dort in der Nähe zwei große Läden mit Werksverkauf gibt, bei denen es verschiedene Dinge zu einem 10tel des Preises als in den großen Malls gibt. Er hat mir die Sachen aufgemalt und ich dachte, er wollte es mir zeigen, wo das liegt. Statt dessen ist er mit mir zu einem Tuk Tuk gegangen, für 100 Baht bringt mich das TukTuk dorthin und wartet auch noch zwischendrin. Nicht noch mal mit mir – als er mich ins Tuk-Tuk verfrachten wollte, habe ich ihm dann freundlich abgesagt – und bin weitergelaufen. Zweimal mache ich den Fehler nicht – zumal mein Bedarf an Hemden und anderen maßgeschneiderten Sachen aktuell echt gedeckt sind.

Auf dem Weg zum Central World kam ich dann am Siam Center / Siam Paragon vorbei.

Die Figuren fand ich echt witzig und musste die fotografieren. Im Siam Center habe ich eigentlich nur ein paar Restaurants gefunden und wenige Läden, ich vermute, weil das eigentlich nur der Bahnhof der Skytrain ist. Das Sky Paragon sah mir zu sehr versnobbt aus – alles so etepetete, nur die hochwertigsten Marken, das brauchte ich nicht – mein Rucksack wird mit den 3 Hemden sowieso schon übervoll sein, daher kann ich erst mal nichts weiteres zum Anziehen gebrauchen.

Auf dem Weg zum Central World habe ich wieder einmal diese chaotische Energie von Bangkok gespürt, welche mich irgendwie happy macht.
Im Central World angekommen, suchte ich mir erst mal ein Restaurant, hatte ich ja langsam Hunger bekommen – immerhin war es da schon gegen 13:30. Also in den 6. oder 7. Stock gefahren – ich weiß nicht mehr.


Sorry, leider war mein Finger im Bild – habe ich irgendwie nicht mitbekommen.

Nochmal mit Finger, aber längst nicht so ersichtlich.

Dann habe ich irgendwann bei einem Thai Cuisine-Restaurant angehalten, mir meine lang ersehnte “Tom Kha Gai”-Suppe (Hühnersuppe mit Chilli, Zitronengras und Kokosmilch) und “Rindfleisch mit schwarzem Pfeffer und süßer Chillisauce mit Gemüse” bestellt. Lustigerweise kam das Fleisch zuerst, erst als ich fast fertig war, kam die Suppe. Schon das Duften der Suppe hat in mir ein Feuerwerk der Gefühle ausgelöst. Als ich sie dann gegessen habe, war ich total glücklich.

Zufrieden und satt, habe ich dann endlich einen Stand gefunden, an dem es eine vernünftige Kamera zu einem relativ vernünftigen Preis gab. Ich habe etwas mehr als 5200 Baht für die Kamera inkl. 32 GB SD-Karte ausgegeben, was in etwa 140 Euro entspricht, für eine Canon Ixus 190 ein halbwegs ordentlicher Preis. Nach dem Einkauf der Kamera bin ich dann noch etwas durch das Zentrum gewandert, hier gab es ebenfalls auf verschiedenen Etagen verschiedene Themen, allerdings fühlte sich das gegenüber dem MBK alles so steril und unpersönlich an – alles “normale” Geschäfte – nur mal der eine oder andere Stand, aber längst nicht so lebhaft und wuselig, wie im MBK.

Einzig die Kinder-Etage war ganz niedlich mit einem großen Lego-Baubereich, wo aber die ganze Zeit irgendsoeine Trulla in den nervigsten Tönen kommentiert hat (vielleicht war es ja ein Wettbewerb oder was auch immer) und einem richtig schönen Kinderspielbereich. Da ich aber allein da bin, war mir das dann doch zu peinlich, dort zu spielen.

Also verließ ich Central World und bin noch mal zurück ins MBK. Auf dem Weg sprachen mich noch welche an, die wohl für ein Kinder-Projekt Geld und Wünsche (Sprüche in Herzchen) sammeln, flux kaufte ich ein T-Shirt für 300 Baht – für den guten Zweck – warum auch nicht. So fühlte ich mich gleich noch besser.

Im MBK saugte ich noch einmal diese einzigartige Energie in mich auf, kaufte mir noch ein Basecap mit “Bangkok Thailand” handelte es ein wenig herunter, was die Händlerin spannenderweise sofort akzeptierte, fand aber wieder keine Flipflops. Die sagten mir entweder nicht wirklich zu, waren zu klein, oder komplett aus Gummi, was ich überhaupt nicht mag.
Vielleicht ja noch ein andernmal.

Irgendwann konnten meine Füße einfach nicht mehr und ich hatte genug vom Einkaufstrubel. Also lief ich wieder in Richtung Hotel, auch wenn das Laufen langsam zur Qual wurde. Irgendwann fragte ich einen Tuk Tuk-Fahrer (der Fahrer quatschte mich mal wieder an), ob er mich zum Hotel bringen konnte. Mehrmals fragte ich nach einem Preis, er wollte mir aber wohl keinen sagen, also schlug ich 50 Baht vor – für eine Strecke von knapp 4 km. Das war ihm wohl zu wenig und da er auch keinen anderen Preis nannte, lief ich dann weiter.

Kurze Zeit später winkte mich dann ein Motorrad-Fahrer zu sich. Es war ein Motorrad-Taxi, was es in Bangkok wohl ziemlich häufig gibt. Bis gestern habe ich mich immer gewundert, wieviele Motorradfahrer eine Warnweste anhaben, ob die wohl Streifenpolizist oder so seien. Heute morgen habe ich dann aber mehrere junge Damen gesehen, die von so einem Motorrad-Fahrer irgendwo abgesetzt wurden und dem entsprechenden Fahrer etwas Geld in die Hand drückten, da war mir klar, dass das Motorrad-Taxis sind.

Ich ging dann zu dem Motorrad-Taxi-Fahrer rüber, sagte ihm wo ich hinwolle, er nannte mir 80 Baht als Preis, den ich auf 70 herunterhandelte und los ging die wilde Fahrt. Es war echt ein Abenteuer, auch wenn es 1-2 Situationen gab, wo ich ein klein wenig Angst bekam. Am Ende brachte er mich aber sicher zum Hotel, ich bedankte mich bei ihm und ging glücklich in mein Hotelzimmer.

Das einzige, was mich jetzt etwas nervt, ist, dass ich irgendwie die Abgase noch die ganze Zeit in Mund und Nase habe, vermutlich war das heute zuviel des Guten. Morgen werde ich mal etwas ruhiger machen und gegen Abend noch mal zu der Touristen-Information fahren, um die Fahrt in den Norden zu planen. Ich bin mal echt gespannt.

Jetzt werde ich mal an den Pool gehen, heute gibt es großes BBQ mit Burgern und Spare-Ribs. Das klingt gut, nach dem ganzen Gelaufe kann ich mir das eigentlich mal gönnen. Bis später.

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