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จากชายหาดไปโรงพยาบาล – Cāk chāyh̄ād pị rong phyābāl – Vom Strand zum Krankenhaus

Nach dem Post vom Strand bei Facebook gestern Abend, bekam ich noch eine Nachricht, dass ich dringend mal noch den Cha Weng bzw. Cha Weng Noi Beach anzuschauen. Nur so als Info.

Beim Frühstück fragte mich dann der Concierge, oder wie man ihn auch immer bezeichnen kann, was ich denn heute so vor habe. Vielleicht ja mal durch Koh Samui fahren, indem ich mir ein Bike miete? Ich meinte erst, dass ich noch darüber nachdenken muss, hatte ich ja einiges gehört, dass Koh Samui mit die meisten Roller-Unfälle hatte. Nach dem Frühstück entschied ich mich dann trotzdem dafür – hätte ich mal auf mein Gewissen / meinen gesunden Menschenverstand gehört. Mehr dazu aber später. Dann bin ich zur Roller-Station gelaufen, habe mir einen Roller für 200 Baht / Tag gemietet, eigentlich ein Spott-Preis, das sind gerade mal 5-6 Euro / Tag.

Alles gezeigt bekommen, dann ging es los – ich wollte zum Cha Weng-Strand fahren, was ich auch tat. Das fahren ging eigentlich ganz gut, auch an den Links-Verkehr gewöhnte ich mich ziemlich schnell. Erst habe ich auf dem Weg nach Cha Weng den Big Buddha gesehen, da ich quasi daran vorbeifuhr, habe ich ihn einfach mal besucht. Ehrlich gesagt, finde ich ihn nicht ganz so gut gelungen und so schön, was aber schön ist, ist der Ausblick von dem umliegenden Tempel.

Nach einer Weile fahren, habe ich dann irgendwo ein Hotel mit dem Namen “Cha Weng Beach” gelesen, bin da angehalten, habe mich durch eine ete-petete-Shopping-Gasse durchgezwängt, um dann an den Strand zu kommen. Und es stimmte, einer der besten Strände, die ich bisher gesehen habe, obwohl das nur der Anfang war.

Dann zurück und noch ein Stück weiter gefahren, fand ich die Zion-Bar – eine Reggae-Bar, wo es heute Live-Musik gibt. Wow, klingt echt gut, vielleicht schnappe ich mir heute Abend ja noch den Roller und fahre da hin.

Der Strand dann noch genialer, so wie aus einem Reiseprospekt.

Das Wasser flach und warm wie in der Badewanne. Echt krasser Strand. Ich setzte mich eine Weile hin und schaute einfach aufs Meer – echt schöne entspannende Momente, die man da erlebt.

Irgendwann hatte ich genug, dachte mir noch, zum nächsten Strand Cha Weng Noi zu fahren. Also wieder aufs Bike gesetzt, weiter gefahren, bis ich eine riesige schwarze Wolke am Himmel sah. Oje, wenn es regnet, will ich keinen Roller fahren. Also fuhr ich bis zur nächsten Kreuzung, die mich wieder Richtung Hotel brachte, um  in oder am Hotel erst einmal Mittag zu essen, mir dann auch die Badelatschen zu schnappen, die ich dummerweise vergessen hatte und dann meine Strandtour fortzusetzen.

Irgendwann, eigentlich kurz bevor ich im Hotel war – Rest-Fahrzeit noch ca. 3 min, kam eine relativ starke Rechtskurve, bei der ich irgendwie die Kontrolle über das Bike verlor, auf den komplett sandigen Seitenstreifen fuhr und dann schön über Asphalt und Seitenstreifen rutschte. Scheiße (Sorry).

Ich raffte mich wieder auf, musste erst einmal meinen Schuh bzw. Fuß aus der Hinterrad-Speiche holen, stand auf – und auf einmal wurde mir echt extrem schwindlig – quasi schwarz vor den Augen. Zum Glück kamen ein paar Leute vorbei, die sich nett um mich kümmerten, mir erst mal sagten, dass ich mich hinsetzen solle, was ich auch tat, sofort war mir nicht mehr schwarz vor den Augen und alles war wieder gut. Ich betrachtete meine Blessuren und Wunden – eigentlich nichts wirklich schlimmes, ein paar Kratzer an den Ellenbogen, die Hand an wenigen Stellen aufgeschürft, nur im Bein war eine ein wenig tiefere Wunde. Die Leute gaben mir dann etwas zu trinken, dann raffte ich mich auf und ein Mann kam, von einer Klinik, die lustigerweise direkt gegenüber war. Die freundlichen Leute brachten meinen Roller noch zu der Klinik. Dann setzte ich mich dort erst einmal hin, um zu warten. Irgendwann nach ca. 5 min kam dann schon der Krankenwagen – eigentlich fragte ich mich, warum ich einen Krankenwagen brauchte, ich hatte keine Schmerzen – ok, das war das Adrenalin, die Wunden waren bis auf das Bein eher klein und nicht der Rede wert. OK, zur Desinfektion der Wunden – kann ich schon mal ins Krankenhaus fahren, ja.

Ich setzte mich hinten rein, der Krankenwagen fuhr gerade mal 5 min, dort war dann das nächste Krankenhaus, in dem ich sofort behandelt wurde. Ich zog das meiste zumindest aus – am seitlichen Bauch hatte ich noch eine leichte Schürfwunde – lustigerweise war das T-Shirt komplett heil geblieben, während meine Hose extrem zerfetzt war.

Dann wurden alle Wunden desinfiziert – komischerweise ging es mir gar nicht wirklich schlecht – ich lachte, zumindest grinste ich – entweder weil das Adrenalin immer noch wirkte und einfach dafür sorgte, dass es mir gut ging, oder weil ich die Situation einfach lustig fand. Ja, beim Desinfizieren musste ich dann mal die Zähne zusammenbeißen, brannte das doch schon ziemlich stark.

Alles in allem ging es mir aber soweit ganz gut. Das einzigste was relativ weh tat, war der Fuß, den ich mir in der Rückspeiche eingeklemmt hatte, anscheinend hatte ich mir den etwas geprellt oder verzerrt. Mal schauen.

Als ich dann endlich fertig war, wartete ich noch kurz auf den Behandlungsplan, dann bezahlte ich etwas mehr als 6000 Baht für die Behandlung und bekam noch drei Beutelchen mit Medikamenten mit: Antibiotikum, was ich 4x pro Tag einnehmen soll, Schmerzmittel jeweils 3 x pro Tag und ein zweites Schmerzmittel, was ich dann 1x täglich zum Mittag einnehmen sollte.

In der Notaufnahme traf ich dann auch noch eine aus unserem Hotel, die wohl ein ähnliches Schicksal erlitten hatte. Ich erkannte sie an der Wasserflasche, da unser Hotel Wasserflaschen mit eigenem Logo zur freien Verfügung bereitstellt. Sie hatte auf den ersten Blick “nur” einen Verband am Bein, sah aber jämmerlich aus, während es mir wirklich gut ging, ich war fröhlich und komischerweise recht glücklich. Und das trotz Unfalls. Echt komisch.

Dann ging die Suche los – irgendwo musste ja mein Bike rumstehen, ich wusste zwar, wo in etwa die Stelle war, aber nicht, wie die Klinik / Ambulanz, wie auch immer man das nennt, heißt.

Ein Motorrad-Taxifahrer sprach mich an, wo ich denn hinmuss. Ich versuchte ihm zu erklären, dass ich zu einem Ort muss, an dem eine Zahnklinik und eine normale Klinik ist. Für 100 Baht würde er mich da hinbringen – ok.

Am Ende fuhr er in die falsche Richtung und brachte mich erst mal zu ersten Zahnklinik, die er kannte. Nein – falsche Klinik. Irgendwie versuchte ich ihm auf Google Maps zu zeigen, wo genau denn die Klinik ist, allerdings erkannte er das wohl nicht, so fuhr er erst einmal zu seinem Taxi-Kumpel, ob er das vielleicht kenne. Mir fiel ein, dass ich eine Karte aus dem Hotel mitgenommen hatte, so zeigte ich ihm dann in etwa die Stelle, wo das ist. Ein dritter kam dazu, fragte, wo ich denn hinwolle – ich erklärte auch ihm, dass ich gern meinen Roller abholen möchte, ich zwar nicht den Namen aber die grobe Position auf der Karte kenne, dann meinte er, dass der Motorrad-Taxi-Fahrer wohl mit mir dorthin fahren, ich ihm aber etwas Trinkgeld geben solle.

Das Motorrad-Taxi fuhr los, irgendwann erkannte ich die Strecke, da ich diese ja schon mit dem Roller abgefahren hatte. So wies ich ihn an, dort und dorthin zu fahren, bis wir dann wirklich auch an der Klinik / Zahnklinik ankamen.

Ich bedankte mich beim Taxi-Fahrer meinte, dass wenn er Wechselgeld hat, ich ihm 300 Baht geben würde. Er hatte aber kein Wechselgeld, ansonsten hatte ich nur einen 500-Schein oder 240 in klein. Da er dann aber auf 300 Baht bestand, er nicht wechseln konnte, meinte er zwar, dass ich ja in der Klinik wechseln könne, dazu hatte ich aber keine Lust und gab ihm dann den 500 Baht-Schein, mit dem Verweis der Rest ist Trinkgeld. Der Taxi-Fahrer konnte es kaum glauben, bekam riesige Augen und bedankte sich vielmals dafür.

Nach einer kurzen Begutachtung – ja ein paar Kratzer sind jetzt dazu gekommen, der Spiegel etwas verbogen und ein kleines Stückchen einer Verblendung abgebrochen, ansonsten alles noch OK, startete ich die Mühle, sprang problemlos an und machte mich auf den Weg zum Hotel, diesmal nahm ich die Kurve sehr langsam, um nicht noch einmal auf die Nase zu fallen.

Die paar Minuten Rückfahrt gingen ganz gut, ich stellte den Roller am Hotel ab und verzog mich in mein Zimmer. Mein Fuß schmerzte immer mehr, jedes Auftreten tat weh. Die anderen Wunden gehen eigentlich, die Arme brennen ziemlich, aber das ist echt auszuhalten, die Wunde am Bein, tut hingegen überhaupt nicht weh, die aufgerissenen Finger, auch nicht so wirklich.

Auf den Weg zum Zimmer traf ich noch meine Nachbarin im Pool, die erst mal fragte, was denn mit mir los sei. Ich sagte ihr dann, dass ich mit dem Roller ausgerutscht und dann verbunden wurde, obwohl die Wunden nun nicht so schlimm seien. Auch unsere zweite Nachbarin (mit der wir gestern den Abend verbrachten), kam noch einmal um Lebewohl zu sagen, flog sie ja heute Abend erst nach Singapur, um dann wieder zurück nach Deutschland zu fliegen.

Angekommen im Zimmer machte ich erst einmal ein Foto:

Insgesamt habe ich 4 Verbände, jeweils einen am rechten und einen am linken Unterarm jeweils kurz unter dem Ellenbogen, einen Verband an der Hand, und einen am Unterschenkel kurz unterm Knie.

Wie ihr seht, mir gehts sonst ganz gut, auch wenn der Fuß bei Belastung ziemlich weh tut und die Arme dauerhaft brennen. Tja, meine eigene Dummheit.

Nach etwas Ausruhen, bin ich dann wieder zum Roller und zum BigC gefahren, irgendwie brauchte ich eine neue Hose, die grüne ist komplett zerfetzt worden – ein riesiger Schlitz am Knie und im Schritt, irgendwann fielen dann auch die Geldstücke aus der Hosentasche, weil diese kaputt war. Schade eigentlich, die Hose habe ich ziemlich gemocht, zumindest als kurze Hose.

Mit ziemlich viel Respekt bin ich dann relativ langsam und mit Bedacht zum BigC-Einkaufzentrum gefahren. Irgendwann merkte ich, dass ich aufgrund der ganzen Aufregung noch gar nix zum Mittagessen hatte, so setzte ich mich dann ins KFC und bestellte mir erst einmal einen Hähnchen-Burger, danach ging es mir endlich wieder gut.

Frisch gestärkt, aber leider ohne Hose, dafür mit einem Satz Kopfhörern für gerade mal 3-4 Euro und jeder Menge Trinken, fuhr ich dann wieder unbeschadet ins Hotel.

Ich hoffe mal, dass ich morgen, wenn ich den Roller zurückbringe nicht eine exorbitant hohe Strafe zahlen muss, weil ich Kratzer in den Roller gemacht habe. Auf der anderen Seite, hat der Roller schon über 200.000 km auf dem Buckel, sogesehen, kann ein Schadensersatz dann nicht so hoch ausfallen, zumal der Roller ja auch noch fährt. Mal schauen.

Nach dem Einkaufen, wieder etwas ausruhen, dann bin ich noch zum Strand – heute ist / war Thai-Nacht, ein Buffet direkt am Strand – ganz romantisch. Daran teil nahm ich aber nicht, anscheinend auch niemand anderes – zumindest hat sich in der Zeit, in der ich am Strand saß, niemand an einen der Tische gesetzt. So war das wohl umsonst – obwohl die Idee echt cool war. So genoss ich noch den Sonnenuntergang am Strand.

Währenddessen spielte das Nachbar-Hotel romantische Musik entweder Klavier oder smoothen Jazz, es war so ein friedlicher, schöner Moment, dass mir wieder Tränen in die Augen schossen.

Irgendwann war die Sonne dann doch untergegangen und ich ging in Richtung Zimmer. Im Hotel-Restaurant auf der ruhigen Seite, aß ich dann noch einmal grünes Curry diesmal mit Reis und trank noch eine kleinen Mai Tai, vielleicht um mich etwas zu betäuben bzw. das letzte Mal, vor der Einnahme meiner Antibiotika. Im Hintergrund spielte so ein chinesisch angehauchter Chillout-Mix – ein wirklich toller Abschluss – trotz des Unfalls.

Und dann auch noch durch den beleuteten Garten zu gehen ist einfach fantastisch.

Zwar habe ich heute nicht wirklich Leute kennengelernt und auch mit meiner Nachbarin nichts unternommen, aber ich muss erst einmal meine Wunden lecken, bevor ich wieder was richtiges unternehmen kann. Mir graust es schon vor morgen, wenn ich den Roller zurückbringen muss, erstens, weil ich vielleicht eine Strafe zahlen muss aber noch viel mehr davor, dann den Weg wieder zurückzulaufen. Außerdem muss ich auch noch ins Krankenhaus, um die Verbände wechseln zu lassen. Das versaut einem dann ziemlich die Tagesplanung. Aber egal – morgen wird am Hotelstrand gechillt – gut ist. Dann hat die innere Unruhe mal Pause – schließlich muss ich wieder gesund werden.

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