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ระหว่างทางไปทางทิศใต้ – Rah̄ẁāng thāng pị thāng thiṣ̄ tı̂ – Auf dem Weg in den Süden

Heute ging es auf den Weg in den Süden, um nach Koh Samui zu kommen. Da ich nicht in aller Herrgottsfrühe losfliegen wollte, sondern eigentlich der Weg das Ziel ist, habe ich erst den späteren Flug genommen, der erst um 17:05 in Surrathani angekommen ist, wo aber alle Fähren nach Koh Samui bereits weg sind.
Ein Zimmer hatte ich vorher über Booking.com bereits gebucht, zu einem relativ günstigen Preis von 450 Baht, was noch nicht mal 12 Euro entspricht.

Nach dem Aufstehen, diesmal habe ich einen Tick länger geschlafen, habe ich erst einmal alles zusammengepackt, bin dann zwei Kaffee trinken gegangen, auf richtiges Frühstück hatte ich keine Lust. Beim Frühstück habe ich mit zugeschaut, wie der Hostel-Besitzer gerade drei Mädels verschiedene Touren angeboten hatte, was wohl nicht gerade leicht für ihn war, da sie irgendwie eher sehr misstrauisch ihm gegenüber waren, und sich nicht zwischen verschiedenen Thai-Kochkursen, die sie machen wollten entscheiden konnten. Irgendwie sahen die auch eher schlecht gelaunt aus – vielleicht hatten Sie ja im Nacht-Express von Bangkok nach Chiang Mai nicht allzu gut geschlafen.

Nachdem der Kochkurs super kurzfristig gebucht wurde, wurden die Mädels keine 5 min später abgeholt – Respekt für die so flexible Buchung. Ich bin dann wieder aufs Zimmer, irgendwie hat der Kaffee aber nicht so wirklich geholfen, also legte ich mich noch etwas hin und habe etwas gedöst.

Zwischendrin kamen immer mal wieder Whatsapps von Andrea, dem Italiener, der endlich ein Visum nach Myan Mar bekommen hat und daher heute auch Chiang Mai verlässt. Cool, ich freue mich für ihn.

Nach dem Dösen, das dann doch etwas kürzer dauerte – der Whatsapps wegen, habe ich dann gegen 11:00 Uhr mein Zimmer geräumt, meine Sachen in den Store Room gepackt um die letzten 1,5 h die Gegend zu erkunden, bevor es dann zum Flughafen ging. Dabei ging ich an der alten Stadtmauer vorbei, davor saß eine etwas ältere Frau, die mich kurz ansprach und zu der ich mich dann hinsetzte. Sie hieß (abgekürzt) Nit, war 50 Jahre alt und erst seit kurzem in Chiang Mai. Später erfuhr ich ihre tragische Geschichte, ihre Familie lebte in einem Außenbezirk von Chiang Mai, sie wurde dann eines Tages von ihrer Familie einfach rausgeschmissen und ist seitdem obdachlos, biedert sich bei Europäern an, denen Sie dann eine Massage gibt oder Thailändisch-Unterricht gibt, um im Endeffekt irgendwie über die Runden zu kommen.

Sie fragte mich, ob ich sie nicht einladen könnte, mit ihr etwas Essen zu gehen, was ich auch tat, so konnte Sie sich mal richtig satt essen – wir bestellten dann 4 Gerichte, allesamt super lecker und preislich ok, am Ende habe ich knapp 12 Euro für 4 Essen und 3 Getränke bezahlt, was soweit ok ist, es tut mir ja nicht weh. Zumal ich z.B. beim Inder einen ähnlichen Preis bezahlt habe, da aber nur ein Gericht und ein Getränk dabei hatte.

Am Ende war mir Nit sehr dankbar, bei der Frage, warum Sie nicht zurück nach Hause geht, war sie den Tränen nahe, erklärte mir, dass das nicht mehr geht, dass ihre Tochter und ihre Schwester sie nicht mehr im Haus haben wollen.

Das ist die Schattenseite von Thailand, wenn  man hier einmal das Gesicht verliert (z.B. weil man etwas unanständiges oder dummes gemacht hat), hat man möglicherweise keinen mehr, der einem weiterhilft, da sich dann auch die Familie abwendet. Das ist echt sehr traurig, ich bin aber froh, dass ich ihr zumindest mit einem kleinen Festmahl für Sie aushelfen konnte.

Nach dem Essen, verabschiedeten wir uns, ich ließ sie wieder bei der Bank zurück, auf der Sie gesessen hatte, sie bedankte sich noch vielmals.

Es tat gut zu helfen.

Dann bin ich wieder ins Hostel zurück, habe meine Sachen nun endgültig geschnappt, ein Tuk Tuk genommen und bin zum Flughafen gefahren.

Dort dann eingecheckt – wobei das (Hand-)Gepäck und man selbst auch komischerweise doppelt geprüft wird – einmal beim Betreten des Flughafens selbst und noch einmal dann nach dem Checkin – echt merkwürdig.

Ich hatte dann relativ viel Zeit, war ich doch über 2 Stunden zeitiger da, die ich mir dann mit Vorbereitung auf einen Gefühls-Blog-Post verbrachte.

Irgendwann wurde unser Gate geändert, was ich glücklicherweise noch rechtzeitig mitbekommen habe, fand das erst einmal nicht und musste fragen. Man musste da eine Treppe hinuntergehen, die hinter einer Baustellen-Absperrung war – nicht besonders einfach zu finden, nach dem Fragen einer Angestellten, habe ich es dann aber sehen können.

Im Flughafen habe ich dann ein wenig ein Gespräch mitbekommen von zwei Deutschen Mädels, die nur am Rumzicken waren – äh, Bali war ja so Scheiße, der Typ da ja auch ganz nett, aber nee, auf Dauer ist der nichts, in einem fort.
Solche verwöhnten Gören auch wieder – typisch Deutsch halt, sich auf nix einlassen und an allem was zu nörgeln haben.

Ich bin echt froh, nicht mehr so zu sein – inzwischen das meiste zumindest positiv zu betrachten und auch mal aus Sachen zu lernen, anstatt sich nur zu beschweren.

Irgendwann ging der Flug los, war halt ein typischer Billig-Flieger, wo man normalerweise das Essen und Getränke zahlen muss. Auch wenn man mehr als Handgepäck mitnehmen möchte, muss man normalerweise dafür zahlen, und das nicht zu knapp, ich glaube 75 Baht / kg. Allerdings kann man für ca. 420 Baht ein Paket dazubuchen, bei dem man 32kg Gepäck und sogar ein Mittagessen bekommt und sich auch noch seinen Platz aussuchen kann. Das ist am Ende bedeutend günstiger gewesen, als nur für das Gepäck zu zahlen.

Obwohl ich Mittags soviel gegessen hatte, zwängte ich mir dann zumindest einen Teil des Flugzeugessens rein, döste einen Teil des Fluges noch und landete dann in Suratthani.

Die Gepäckabfertigung war ein Traum, nach dem Aussteigen und kurz auf Toilette gehen, kam schon das Gepäck – also vielleicht so 5 – 7 min nach dem Aussteigen aus dem Flugzeug. So eine schnelle Gepäckabfertigung habe ich noch nirgends erlebt. Naja, man muss aber auch sagen, dass Suratthani ein Provinzflughafen ist, echt winzig, irgendwie hat er mich an den Friedrichshafener Flughafen erinnert – vom Flugzeug ohne Gangway in die Abfertigungshalle zu gehen, das war wie ein Deja vú.

Dann raus, wo mich erst einmal ein paar Taxi-/Busfahrer ansprachen, wo ich denn hinwolle. Ich zeigte ihnen die Stelle, machte mich da irgendso ein Engländer oder Ami übelst von der Seite an, weil ich auf Anhieb nicht die Stelle herausfinden konnte, wo mein Guesthouse steht. “You speak english?” – in einem herablassenden Ton – echt ein komischer, schräger Typ – vollkommen unrelaxt und genervt.
Scheint heute so der Tag zu sein dafür.
Als die Taxi-/Busfahrer nicht wussten, wo / wie man da hinkommt und dann einen Preis von 500 Baht für die Fahrt dahin veranschlagten, schwante mir schon übles.
Ich war mir extrem unsicher, auf der einen Seite, hätte ich das Zimmer noch bis 17:59 kostenfrei stornieren können, auf der anderen Seite – soviel konnte das doch dann auch nicht kosten, dahin zu kommen?

Mir wurde erst einmal geraten, in den Bus einzusteigen und für 100 Baht ins Zentrum zu fahren, dann könne ich mir ein Tuk Tuk nehmen, dass mich dahin bringt.

Gesagt, getan, ca. 1 h sind wir durch die Gegend gegondelt, bis wir dann endlich an der Endstation angekommen sind. Dann ins Tuk Tuk eingestiegen, wollte ich erst einmal den Preis wissen – der Tuk-Tuk-Fahrer meinte nur, dass er mal kurz um die Ecke fährt – dort wartete dann ein Typ mit einem Mini-Reisebüro, der mir dann ein Ticket nach Koh Samui verkaufte. Transport zum Guest House – 300 Baht – WAS????? Zur Abholung für die Koh Samui-Tour dann nach etwas verhandeln Sonderpreis: 210 Baht.

Boah, am Ende zahlte ich 610 Baht, fast 16 Euro nur für den Transport zu und der Abholung aus meinem Guesthouse. Das ist mehr, als ich überhaupt für die Übernachtung bezahle. Ich hab schon überlegt, das dann sausen zu lassen und mir für diesen Preis einfach ein anderes Hotel zu nehmen, aber am Ende bin ich dann doch hierher gefahren, wurde ziemlich freundlich von einer etwas älteren und etwas jüngeren Dame begrüßt, mal unterhielt sich kurz, sie wollten gar nicht glauben, dass ich 300 Baht hierher bezahlt hatte.  Das Zimmer macht am Ende den ganzen Ärger mehr als wett – wirklich im Vergleich zu den Zimmern in Ayutthaya, Sukhothai und Chiang Mai ein Traum.  Wenn das doch nur nicht so weit ab vom Schuss wäre.

Aber ein Zimmer mit Eckbadewanne ist doch schon was feines, oder? Werde ich dann gleich mal ausprobieren.

Immerhin, wieder mal was gelernt – in Thailand nicht nur nach Bewertung und Preis gehen, sondern auch mal nach der Lage schauen. Vor allem in Großstädten lohnt es sich, vorher mal nachzuschauen, wo die Unterkunft liegt, liegt die wie hier zuweit ab vom Schuss, kann es halt passieren, dass der Transport dann mehr kostet, als die Unterkunft selbst. Oder eben den Gastgeber anrufen und eine Abholung vereinbaren. Tja, so ist das Leben – etwas ärgerlich war es schon, aber inzwischen bin ich aufgrund des schönen Zimmers und meiner grundlegend positiven Einstellung schon darüber hinweg.

Morgen geht es dann endlich nach Koh Samui – ich freue mich echt darauf, mich ans Meer zu setzen meine Füße in den Sand zu packen und einfach zu relaxen und dem Meer beim Rauschen zuzuschauen. Dann endlich auch wieder ein luxeriöseres Erwachsenen-Hotel – ich bin mal gespannt, ob / wieviele neue Bekanntschaften ich mache.

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